Was ist hässlich? Meist ist das eine Sache des Geschmackes. Ein Beispiel? Wenn ich durch die Stadt gehe, schaue ich mir die Hunde an, die mit ihren Besitzern spazieren gehen. Viele (Hunde!) gefallen mir richtig gut. Andere sehen für meinen Geschmack einfach nur hässlich aus. Ich wundere mich, wie ein Mensch so ein „Vieh“ schön finden kann. Das ist eben Geschmackssache.
Ähnlich erlebe ich das, was in diesen Tagen bei uns passiert. Menschen ziehen sich an, als wären sie Monster, Tote, Vampire, voller Blut usw. Das nennt sich dann „Grusel-Spaß“ (Distracție înfiorătoare). Grusel-Parties sind sehr beliebt. Die kommerzielle Welt hat diesen „Spaß“ schon länger entdeckt und verdient vermutlich sehr gut damit.
Was ist so schlimm daran? Für manche gar nichts. Ich kann damit leben und habe mich dran gewöhnt, dass der Geschmack auch in dieser Sache verschieden ist. Allerdings frage ich mich, ob das Gruseln wirklich so lustig ist. Ich finde, dass es in unserer Welt genug Grund zum echten Gruseln und Fürchten gibt. Da brauche ich zusätzlich keine Grusel-Parties und keine Hexenkleider.
Keine Angst – ich will niemandem den Spaß verderben. Ich habe auch keine Angst vor Halloween & Co. Trotzdem macht es mir Mühe, dass Menschen das Hässliche lustig finden. Als Christ möchte ich nicht Finsternis und Gruseln bringen, sondern Freude, Licht, Hoffnung und Heilung. Und ich glaube, dass Gott das auch so sieht.
Hunderassen, Mode, Architektur oder Musik – das ist sicher Geschmackssache.
Sich an dem freuen, was eigentlich Angst macht, finde ich geschmacklos.
Übrigens – viel länger als Halloween gibt es am 31. Oktober den Reformationstag. Weil da vor 500 Jahren jemand neu entdeckt hat, dass Gott kein „Angstmacher“ sein will. Darum singen wir ja im Jugendwerk immer wieder:
Mein Freudenschenker, mein Heimatgeber,
mein Glücklichmacher und mein Schuldvergeber,
mein Friedensbringer und mein Worteinhalter,
mein Liebesspender bist Du.